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Die Verschlüsse und Systeme
bei Scheibenpistolen
 

Von Sepp AIbl

 

 

 

Dieser Abschnitt soll einen Überblick über die unterschiedlichen Verschlüsse und Systeme geben, wie sie damals für Scheibenpistolen hergestellt und verwendet wurden. Es gab einige unterschiedliche Verschlüsse bei Scheibenpistolen. Die Verschlusseinrichtung wird nach ihrer spezifischen Art in mehrere Gruppen eingeteilt:

  • Radialblock-Verschlüsse (z.B. Schulhoff) 
  • Fallblock-Verschlüsse (z.B. Martini, Kessler, Stiegele)
  • Drehblock-Verschlüsse (z.B. Büchel, Aydt , Kolbe)
  • Vertikalblock-Verschlüsse (z.B. Ideal, Büchel Concurrenz, Meffert)
  • Zylinderverschluss ( z.B. Mauser, Dreyse)

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Radialblock-Verschluss 
System Schulhoff Scheibenpistolen (um 1910) 

Im Originalkasten mit Zubehör ein Paar Schulhoff Pistolen, gefertigt von Immanuel Meffert ca.1910 in Suhl als Händler ist auf dem Lauf A. Bieber Kronach graviert und mit Silber ausgelegt. Das Kaliber ist die alte Deutsche Schützenpatrone 7 x 36 R für Pistolen.

Der Abzug 4fach übersetzt und besitzt einen Rückstecher. Die Pistole ist mit einem Radialblockverschluss konstruiert, der mit einem im Griffrücken liegenden Hebel betätigt wird. Der Systemkasten und die Beschläge sind reich mit herrlicher Wetzgravur, männlichen Engerln und Jugendstilblüten graviert. 

Josef Schulhoff, geb. in Dolni Kalnà gest. 1890 in Hietzing. Er war ein Gutpächter bei Graf Esterhazy in Ungarn. Seit 1870 war er in Wien als Waffenkonstrukteur tätig und als vorzüglicher Pistolenschütze bekannt. 
Er wird auch beim Bundesschiessen in Wien 1868 genannt. Die nach ihn benannte Pistole wurde von anderen Herstellern mit kleinen Abänderungen nachgebaut, wie beispielsweise Immanuel Meffert in Suhl oder L. Wurzinger in Wien, Nowotny in Prag.

(Quelle: Privatsammlung)

Der Öffnungshebel für den Verschluss ist hinten im Pistolengriff untergebracht. Durch das Öffnen wird die Waffe gleichzeitig gespannt. 

Die beiden Scheibenpistolen sind identisch, sie unterscheiden sich nur durch die Gravur.
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Martini-System / Fallblock-Verschluss
Udo Anschütz Record 210 Olympia Sieger Modell 1936 
Lauflänge ca. 28cm, Gewicht 1300 Gramm. Unverwüstlicher Martini-Verschluss, denkbar kürzeste Zündung durch doppelte Schenkelschlagfeder, Lauf aus Böhler-Stahl, Sattel-Wechselkorn mit drei Einsätzen, Mikrometer-Visier mit drei Kimmen, verbesserter 3facher Gelenk-Seitenhebelstecher, Spezial- Fünffingerschäftung mit verstellbarer Ballenlage. (Anschütz-Katalogtext 1936) 
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(Quelle: Privatsammlung)

 

Diese Scheibenpistole kostete im Jahre 1936 laut Anschütz-Katalog 195 Reichsmark. Exakt die hier abgebildete Waffe wurde im Jahre 1939 an Mauritz Widforss nach Stockholm/Schweden ausgeliefert. 

Unterlagen von Jörg Hoffmann - Zella Mehlis. Siehe auch Ott Halfmann / Bruno Brukner "Die Scheibenpistole" auf Seite 162.

 

 

 

Drehblock-Verschluss 
Udo Anschütz Meisterschaftspistole Modell 1930
Als die Firma Büchel nach Ihrer Liquidierung 1935/36 durch die Firma Anschütz übernommen wurde, baute Anschütz mit dem Zeichen U.A.Z. als Alleinhersteller diese Waffen weiter. Die Konstruktion wurde übernommen und beibehalten.
Diese Pistole ist ein „LUNA System“ und mit der Nummer 6582 nach dem Jahre 1933 ausgeliefert worden. Anschütz nannte sie damals Meisterschaftspistole 1930

Quelle: Ott Halfmann / Bruno Brukner "Die Scheibenpistole" auf Seite 160.

(Bilder: Privatsammlung)

System : U.A. Meisterschaftspistole
Kaliber.: .22 lr
Preis damals: 1933 - 125 Reichsmark
Waffen-Nr.: 6582
Hersteller : Udo Anschütz
Besonderheiten: Formgriff
Herstellungsort: Zella Mehlis Thüringen
Gesamtlänge: 400 mm
Lauflänge: 280 mm

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© feuerbixler.de / 2008

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